Einfache Tischfräse selbstgebaut


Immer wieder gibt es eine Brettkante abzurunden. Dafür die Oberfräse rauszukramen, einzustellen und dann wieder wegpacken geht, macht aber oft keine Freude.

Etwas Kleines, Stationäres muss her. Ich habe mich schon fast mit einer günstigen Woodstar/Scheppach angefreundet. Ein sogenannter Chinakracher, Scheppach klebt nur seinen Namen drauf. Dafür schön günstig.

 

Dann ist mir eine Noname Oberfräse zugelaufen, 1000  W stark, aber die Fixierung der Höhenverstellung kaputt. Gerade richtig für mein Vorhaben!

 

Das Internet ist voll von Bauanleitungen und fertigen Projekten. Mein Ziel war es, innerhalb einer Stunde mit dem Fräsen zu beginnen.

 

Hier meine Version:

 

 

 

 

Alles beginnt mit einer Siebdruckplatte aus der Hornbach-Restekiste.

22 mm stark, schön rutschige Oberfläche.

52 er Loch bohren, da wo später der Fräskopf durchschauen soll.

(52 mm desshalb, weil gerade ein solcher Bohrer zur Hand)

 

 

Hier die Fräse in ihrer ganzen Schönheit. Alles was nicht benötigt wird, kommt weg, insbesondere der ganze Höhenverstellungskram. Auch der Gleitbelag.

 

 

Keine passenden Montagelöcher vorhanden?

Egal, die Alu-Fräsplatte leistet keinen allzu großen Widerstand. 6 mm-Löcher reichen.

Erstmal wird die Frase nur fest gespaxt. Eine bessere Befestigung kommt, wenn der Probelauf erfolgreich war.

Für knifflige Montagepositionen bewährt es sich, die billigen Bithalter aus den Schraubenpackungen aufzubewahren. Und Dank der sich addierenden Toleranzen kann man sogar im Bogen schrauben!

 

Der Unterbau entsteht aus billigen 80x40 cm Leimholzplatten.

Aber Hornbach, oh Graus, wo bleibt der letzt Rest Baumarktehre? Auf 40 cm Breite ein Zentimeter Abweichung?

Na was solls, dann wird die Kiste eben 38x 78 cm groß.

 

 

 

Die Kiste wird nur geschraubt.

Wir sind hier schließlich im Prototypenbau!

 

 

 

 

 

 

 

Obwohl, ein bisschen Schönheit braucht der Mensch:

Die Löcher werden angesenkt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn schon, denn schon: Die Kanten abgerundet.

 

 

 

Hornbach, Hornbach beim Holz war das nicht so dein Tag:

Auch die Platte schüsselt um fast einen Zentimeter!

 

Mit Spaxes Kraft wird die Platte begradigt.

 

Eigentlich wollte ich ein Stück Küchenarbeitsplatte verwenden, aber die Reste waren mir für einen Prototypen zu teuer, und man muss sich ja auch noch steigern können, oder?

 

 

 

So, Kiste fertig.

Unten kommt noch ein Steg rein, für den alten Wagenheber-Trick.

 

 

 

 

Mittels eines Wagenhebers aus dem

VEB Flammendes Inferno Heizgeräte und Hebezeug wird die Höhenverstellung realisiert.

 

 

 

Der erste Probelauf, vielversprechend!

Es lohnt, den Ansatz weiter zu verfolgen.

 

 

 

Es findet sich ein alter Queranschlag. Flugs noch eine Rille in die Platte gesägt.

 

 

 

 

Passt!

 

 

 

Der Anschlag ist noch aus einem früherem Projekt über. Passt fürs Erste.

Für die Sicherheit gibt es auch noch einen Schalter mit Nullpannungsauslösung. So ist gewährleistet, dass die Fräse bei Spannungsausfall und -wiederkehr nicht selbständig wieder anläuft.

Und ein Loch in der Platte für die Kurbel des Wagenhebers.

Es wird allerdings munter warm in der Kiste wenn die Fräse länger läuft. Hätte ich so nicht erwartet, also braucht es auch noch Lüftungsschlitze.

Weiter soll es noch einen Absaugstutzen für die Späne geben.