Kaum hat der Polo 270 000 Km drauf, gehen auch schon die Reparaturen los.

Diesesmal ließ sich die Heckklappe nicht mehr öffnen. Bei VW hat man ja auch eine technische Lösung gewählt: Der Griff betätigt einen Mikroschalter der den Strom weiterschickt an einen Stellmotor und ssst ist die Klappe auf. Schön, wenn es funktioniert. Wenn nicht muss man als erstes in den Kofferraum, weil von aussen kann man das Schloss nicht mehr öffnen.

Im Kofferraum die zwei Kreuzschlitz in den Griffmulden lösen.

Als nächstes mit sanfter Gewalt die Verkleidung unterhalb des Fensters abziehen. Keine Angst, das geht relativ schwer.

Wenn die Verkleidung oben weg ist mit der Hand nach dem Gestänge für die Öffnung tasten und dran ziehen. Gleichzeitig die Klappe nach aussen drücken. Und schon ist sie wieder auf.

Wenn man etwas gelenkig ist, dann macht man sogar eine gute Figur bei der Übung.

Jetzt muss der Strom durch eine ganze Reihe von Mikroschaltern um letztendlich den Stellmotor zum Öffnen der Heckklappe zu bewegen.

Auf den ersten Blick verwirrend die ganzen Mikroschalter:

MS HK geschlossen: schaut nach, ob die Klappe zu ist, nur dann gibt es Strom

MS Schloss zugesperrt. Wenn das Schloss versperrt ist, (Schlitz waagerecht) dann gibt es keinen Strom

MS Ziehen am Griff: Wenn Klappe zu und Schloss aufgesperrt, dann Strom an Stellmotor.

Jetzt kann man sich natürlich denken, wenn ein Schalter aussteigt, geht das ganze nicht mehr und man findet sich im Kofferraum wieder.

 Um die zwei Schalter am Schloss durch zu messen den Stecker abziehen und am Schloss auf Durchgang prüfen.

Am flachen Ende liegt Masse.

Der mittlere Pin ist der Heckklappengriff und der am runden Ende ist der Schalter, der die Stellung des Schlosses kontrolliert.

Den Stellmotor kann man ganz leicht testen, wenn man 12 V richtig gepolt anlegt. (Stempel geht kurz raus und wieder rein)

Der MS für Klappe geschlossen ist unten verbaut (Siehe Bild)

Und das Problem war letztendlich; Wasser von der Scheibenwaschanlage ist auf den Stellmotor getropft und hat die Kontakte verrosten lassen. Ein bisser geschubbert und Kontaktspray verwendet, und schon geht wieder alles.

Leider hat VW zwar für die Mikroschalter einen abgedichteten Stecker verwendet, nicht aber für den Motor.

Der freundliche VW Händler wechselt also für ein hübsches Sümmchen den ganzen Schalter mit Motor aus , und murmelt was von "Mikroschalter defekt".  Das ganze geht auch wieder. Bloß wird ein völlig funktionierendes Teil in den Müll geworfen, da der Konstuktionsfehler ja an der fehlenden Dichtung des Steckers oder besser an der leckenden Wischwasserleitung liegt.